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O/P-Toluol Sulfonamid (OPTSA)

O/P-Toluol Sulfonamid (OPTSA) ist ein Gemisch zweier isomerer organischer Verbindungen, die zu den primären Sulfonamiden gehören und zusammen als Weichmacher eingesetzt werden. Zur Herstellung des Stoffgemisches werden P-Toluolsulfonsäurechlorid und O-Toluolsulfonsäurechlorid durch die Reaktion mit Ammoniakwasser aminiert und im gewünschten Mischungsverhältnis vermengt.

Für die Industrie ist O/P-Toluol Sulfonamid vor allem als reaktiver Weichmacher für polymere Kunstharze und Kunststoffe von Bedeutung. Reaktive Weichmacher verbinden sich chemisch mit dem zu beeinflussenden Polymer, sodass ihre Wirksamkeit von nachhaltigerer Dauer ist. Das Stoffgemisch wird eingesetzt, um die Fließeigenschaften von duroplastischen Harzen wie Melamin und Urea zu verbessern und um die Biegsamkeit von Beschichtungen zu erhöhen, die auf der Grundlage von Sojaprotein, Schellack und Casein produziert werden. Zudem findet O/P-Toluol Sulfonamid bei der Herstellung von Farbstoffen, Pigmenten und Heißklebern Verwendung.

Bei PENPET erhalten Sie O/P-Toluol Sulfonamid (OPTSA) in höchster Qualität – von einem zuverlässigen Partner, der Ihren Ansprüchen auch langfristig gerecht wird. Für ein individuelles Angebot freuen wir uns auf Ihre Anfrage. Die zeitnahe Lieferung des kristallinen Feststoffes kann in verschiedenen Mischungsverhältnissen von O-Toluol Sulfonamid und P-Toluol Sulfonamid sowie in Verpackungen mit unterschiedlichen Gewichten erfolgen.

CAS-Nr. 70-55-3
EINECS-Nr. 200-741-1
Summenformel: C7H9NO2S

Synonyme: OPTSA, ortho/para-Toluol Sulfonamid, ortho/para-Toluolsulfonsäureamid, o/p-Toluolsulfonsäureamid, Toluolsulfonamid, Methylbenzolsulfonamid, o/p-Toslyamide

Anwendungsbereiche: Reaktiver Weichmacher für polymere Kunststoffe und Kunstharze, Verwendung bei der Herstellung von Heißklebern, Farbstoffen, Beschichtungen und Melamin

Strukturformel von O/P-Toluol Sulfonamid (OPTSA)

Spezifikationen

Weitere Informationen

O/P-Toluol Sulfonamid (OPTSA) besteht aus den beiden Verbindungen ortho-Toluol Sulfonamid und para-Toluol Sulfonamid. Im Zentrum der Moleküle beider Stoffe befindet sich ein ungesättigter Phenylring aus sechs Kohlenstoffatomen, welcher den Verbindungen einen aromatischen Charakter verleiht und ihnen Additionsreaktionen unter Aufnahme von Wasserstoffatomen ermöglicht. An dieses ringförmige Zentrum ist die typische Methylgruppe des Toluols sowie eine Sulfonamidgruppe aus Schwefel, Sauerstoff sowie einem stickstoffhaltigen Amidrest angeschlossen. Im Falle des ortho-Toluol Sulfonamid befinden sich diese Gruppen an direkt benachbarten Kohlenstoffatomen des Phenylringes, während sie in den Molekülen des para-Toluol Sulfonamid mit gegenüberliegenden Kohlenstoffatomen verbunden sind.

Unter normalen Bedingungen liegt O/P-Toluol Sulfonamid (OPTSA) als Feststoff in der Form eines farblosen bis weißen, kristallinen Pulvers vor. Die genauen Eigenschaften des geruchlosen Stoffgemisches variieren in Abhängigkeit vom Mischungsverhältnis der Verbindungen O-Toluol Sulfonamid und P-Toluol Sulfonamid. P-Toluol Sulfonamid schmilzt bei einer Erhitzung auf 136 °C, bei Temperaturen oberhalb von 220 °C geht es in den gasförmigen Zustand über. O-Toluol Sulfonamid wird dagegen aufgrund von Unterschieden in der Kristallstruktur erst bei 156 °C flüssig und zersetzt sich bei einer weiteren Erhitzung auf 188 °C direkt, ohne in die Gasphase einzutreten. O/P-Toluol Sulfonamid ist nur schwer in Wasser löslich. Zur Lösung des Stoffgemisches können bestimmte organische Lösungsmittel wie Ethanol verwendet werden.

Bei bestimmungsgemäßer Lagerung unter trockenen und luftdichten Bedingungen ist O/P-Toluol Sulfonamid (OPTSA) chemisch stabil. Im Kontakt mit Kaliumiodid, Aminen und vielen weiteren organischen Stoffen kann O/P-Toluol Sulfonamid allerdings in heftiger Weise und explosionsgefährlich reagieren.

O/P-Toluol Sulfonamid ist brennbar, jedoch nur schwer zu entzünden. Besondere Gefahr geht allerdings von den Stäuben des kristallinen Pulvers aus. Im Falle einer Aufwirbelung feiner Partikel kann es zur Bildung leicht entzündlicher und explosionsfähiger Staub-Luft-Gemische mit der Umgebungsluft kommen. Bei der Verarbeitung offener Gebinde des Stoffgemisches ist daher auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu möglichen Zündquellen wie offenen Flammen, mechanisch erzeugten Funken, elektrostatisch aufgeladenen Geräten und stark erhitzten Oberflächen zu achten. Durch die Verbrennung und die thermische Zersetzung von O/P-Toluol Sulfonamid entstehen gesundheitsschädliche und reizende Gase. Unter anderem können erhebliche Mengen an Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid, Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden freigesetzt werden.

Von O/P-Toluol Sulfonamid (OPTSA) gehen akute und chronische Gefahren für die Gesundheit aus. Ein wiederholter Kontakt mit der Haut kann Rötungen, Juckreiz, Entzündungen, allergische Reaktionen und anhaltende Sensibilisierungen auslösen. Benetzte Körperstellen sollten mit Wasser und Seife sowie mit Polyethylenglykol 400 gereinigt werden. Bei anhaltenden Beschwerden ist eine ärztliche Untersuchung zu veranlassen. Am Auge kann O/P-Toluol Sulfonamid ebenfalls zu Rötungen sowie zu schmerzhaften Irritationen der Schleimhäute führen. Um eine Schädigung der Hornhaut auszuschließen, ist das Auge unbedingt unter fließendem Wasser von Rückständen des kristallinen Feststoffes zu befreien und anschließend augenärztlich untersuchen zu lassen.

Das Einatmen von Stäuben der Verbindungen kann Reizungen der Atemwege hervorrufen. Eine anhaltende Atemwegssensibilisierung ist möglich. Nach einem Verschlucken von O/P-Toluol Sulfonamid sind ebenfalls schwache Reizungen der Schleimhäute zu erwarten. Die Resorption der Verbindungen in den Stoffwechsel kann zu Störungen des zentralen Nervensystems und zu Organschäden an Leber und Niere führen.

Hinsichtlich möglicher Gefahren für Wasserorganismen ist P-Toluol Sulfonamid als schwach wassergefährdend und O-Toluol Sulfonamid als deutlich wassergefährdend bewertet worden. Die Stoffe dürfen folglich nicht in die Umwelt gelangen. Über ein Entweichen von ist O/P-Toluol Sulfonamid in den Boden, in Gewässer oder in das Abwasser sind die örtlichen Behörden zu verständigen. Besonderen Transportvorschriften sind die Verbindungen nicht unterstellt.

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