Butyldiglykol (BDG)

Butyldiglykol (BDG) ist eine organische Verbindung aus der Stoffgruppe der Ether, welche für die chemische Industrie vor allem als Lösungsmittel für Lacke, Farben, Beschichtungen, Seifen und Öle von Bedeutung ist. Daneben stellt sie einen wichtigen Grundstoff für Syntheseverfahren der organischen Chemie dar und wird in der Textilverarbeitung zur Oberflächenveredelung genutzt. Butyldiglykol kommt zudem als Brauchemikalie und in Reinigungsmitteln für den Haushalt zum Einsatz. Ferner dient es als Dispersionsmittel für Vinylchloridharze, als Streckmittel für Bremsflüssigkeiten, als stabilisierender Zusatzstoff in Pflanzenschutzmitteln und als Basis von Bohrflüssigkeiten für das Fracking zur Gewinnung von Erdgas. In Flugzeugtreibstoffen wird der Stoff als Frostschutzmittel eingesetzt. In großtechnischen Verfahren wird die Verbindung durch die Reaktion von n-Butanol und Ethylenoxid bei alkalischer Katalyse gewonnen.

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CAS-Nr. 112-34-5
EINECS-Nr. 203-961-6
Summenformel: C8H18O3

Synonyme: Butyldiglycol, Diethylenglykolmonobutylether, Diethylen Glykol Monobutyl Ether, Diethylenglycolbutylether, Butoxydiglycol, Butoxydiethylenglycol, 2-(2-Butoxyethoxy)ethanol, Butyl Carbitol, DEG Monobutylether, DEGBE, BDG

Anwendungsbereiche: Ausgangsstoff für die Herstellung organischer Verbindungen für die chemische Industrie, Einsatz als Reinigungsmittel, Brauchemikalie, Dispersionsmittel, Lösungsmittel für Beschichtungen, Farben und Lacke, Bestandteil von Fracking-Flüssigkeiten sowie als Zusatz für Pflanzenschutzmittel

Spezifikationen

Weitere Informationen

Butyldiglykol (BDG) ist ein zweifacher Ether, der zudem über eine endständige Hydroxygruppe und somit alkoholische Eigenschaften verfügt. Seine Struktur kommt in der alternativen und genaueren Bezeichnung 2-(2-Butoxyethoxy)ethanol zum Ausdruck. Der Stoff setzt sich aus einer Buthoxygruppe, einer Ethoxygruppe sowie einem Ethanolrest zusammen, welche in dieser Reihenfolge durch zwei Ethergruppen verbunden sind.

Butyldiglykol (BDG) ist eine klare, farblose Flüssigkeit. Die Verbindung weist einen angenehmen, milden Geruch auf. Sie ist schwer flüchtig und besitzt einen hohen Siedepunkt. Butyldiglykol geht bei einer Temperatur von 231 °C in die Gasphase über. Es ist zudem sehr kältebeständig und gefriert erst bei -68 °C. Der Stoff ist mit Wasser vollständig mischbar und auch in vielen organischen Lösungsmitteln wie Aceton, Ethanol, Tetrachlormethan, Diethylether sowie Benzen gut löslich.

Butyldiglykol (BDG) stellt eine chemisch sehr stabile Verbindung dar, die sich wie viele Ether vergleichsweise reaktionsträge verhält und zudem ausgesprochen schwer flüchtig ist. Der Stoff kann jedoch, insbesondere unter Lichteinwirkung, an der Luft explosive Peroxide bilden und muss luftdicht sowie trocken gelagert werden. Auch von starken Oxidationsmitteln und starken Basen ist Butyldigkylol fernzuhalten. Da mit Aluminium gefährliche Reaktionen möglich sind, sollten für die Aufbewahrung des Stoffes Behälter aus anderen Materialien gewählt werden.

Butyldiglykol ist eine brennbare Substanz, die sich unter normalen Bedingungen zwar nur schwer entzünden lässt, bei Erwärmung auf Temperaturen oberhalb von 200 °C allerdings zunehmend zur Selbstentzündung neigt. Die Verbrennung und die thermische Zersetzung der Substanz führen zur Bildung scharfer und reizender Stoffe. Hierbei werden auch gesundheitsgefährdende Stoffe wie Kohlenstoffdioxid und Kohlenstoffmonoxid freigesetzt. Auf entsprechende Maßnahmen des Arbeitsschutzes ist zu achten.

Butyldigkylol (BDG) gilt als Stoff mit einer geringen Toxizität bei akuter und chronischer Exposition. Die Verbindung kann jedoch die Haut, die Augen und die Schleimhäute reizen. So sind bei direktem Kontakt mit dem Stoff vorübergehende Irritationen und Rötungen der Haut möglich. Am Auge kann Butyldigkylol in großen Mengen anhaltende und irreversible Schäden der Hornhaut sowie eine Beeinträchtigung der Sehfähigkeit bewirken. Betroffene Körperstellen sollten sofort mit Wasser gespült werden, um die Verbindung zu verdünnen und aus dem Einwirkungsbereich zu entfernen. Anschließend ist eine ärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Das Einatmen der Verbindung oder ihrer Aerosole kann Reizungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Atembeschwerden und in hoher Konzentration Störungen des zentralen Nervensystems hervorrufen. Betroffene Personen sind umgehend an die frische Luft zu begleiten und ärztlich zu untersuchen. Nach einem Verschlucken des Stoffes treten mitunter Schwindel, Benommenheit, Trunkenheit sowie gastrointestinale Beschwerden wie Durchfall und Magenschmerzen auf. Bei entsprechenden Symptomen ist nach dem gründlichen Ausspülen des Mundes und einem reichlichen Nachtrinken von Wasser umgehend ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Hinsichtlich einer möglichen Schädigung von Wasserorganismen wurde die Verbindung als schwach wassergefährdend eingestuft. Sie darf nicht in das Abwasser, den Boden oder offene Gewässer entweichen. Eine Freisetzung von Butyldiglykol in die Umwelt ist in den zuständigen Behörden zu melden. Für den Stoff gelten keine besonderen Transportvorschriften.

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