Propylenglykolmethyletheracetat (PMA)

Propylenglykolmethyletheracetat (PMA) ist eine organische Verbindung, die zu den Carbonsäureestern gehört und vor allem als Lösungsmittel Verwendung findet. Der Stoff kann in großtechnischen Verfahren durch die Veresterung von Essigsäure und 1-Methoxy-2-propanol gewonnen werden und zählt aufgrund der weltweit produzierten Menge zu den „High Production Volume Chemicals“.

Für die chemische Industrie stellt die Verbindung einen bedeutenden Ausgangsstoff für die Synthese organischer Verbindungen dar. Sie wird zudem als Emulgator, Verdickungsmittel und Weichmacher eingesetzt. Propylenglykolmethyletheracetat ist ein wichtiges Filmbildehilfsmittel und Lösungsmittel für Farben, Lacke, Drucktinten, Klebstoffe und Beschichtungen. In der Bekleidungsindustrie werden Farbstoffe auf Basis des Stoffes zum Färben, Bedrucken sowie Veredeln von Leder und Textilien verwendet. Die Verbindung ist ferner in vielen Holzbeizen, Möbelpolituren, Kosmetikartikeln und Reinigungsmitteln enthalten.

Bei PENPET können Sie unkompliziert die benötigte Menge Propylenglykolmethyletheracetat (PMA) bestellen. Für ein individuelles Angebot freuen wir uns auf Ihre Anfrage. Die Lieferung der Flüssigkeit kann lose in ISO-Tankcontainern, in IBCs-sowie als Fassware erfolgen.

CAS-Nr. 108-65-6
EINECS-Nr. 203-603-9
Summenformel: C6H12O3

Synonyme: Propylenglycolmonomethyletheracetat, 1,2-Propandiolmonomethyletheracetat, Propylenglycol-1-methylether-2-acetat, 1-Methoxy-2-propylacetat, 2-Methoxy-1-methylethylacetat, 1-Methoxypropan-2-ol-acetat, (1-Methoxyisopropyl)acetat, Essigsäure-1-methoxy-2-propylester, Essigsäuremethoxypropylester, Methoxyisopropyl Acetate, MPA, PGMEA, PMA

Anwendungsbereiche: Zwischenprodukt zur Herstellung organischer Verbindungen, Verwendung als Lösungsmittel in Klebstoffen, Drucktinten, Lacken, Farben, Beschichtungen, Möbelpolituren, Reinigungsmitteln, Kosmetikprodukten und Holzbeizen

Spezifikationen

Weitere Informationen

Propylenglykolmethyletheracetat (PMA) stellt sowohl einen Ether als auch einen Ester dar und setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen, die im Zuge seiner Herstellung miteinander verknüpft wurden. Im Zentrum der Moleküle des Stoffes steht ein Propylenglykolrest, welcher nach der Auflösung seiner beiden funktionellen Hydroxygruppen einerseits durch eine Ethergruppe mit einem Methylrest und andererseits durch eine Estergruppe mit einem Rest der Essigsäure verbunden ist. Diese funktionellen Gruppen stoßen einander ab und verleihen der Verbindung als Lösungsmittel sowohl polare als auch unpolare Eigenschaften.

Von Propylenglykolmethyletheracetat existieren zwei unterschiedliche Strukturvarianten, die sich durch die räumliche Anordnung ihrer Bestandteile unterscheiden und als spiegelsymmetrische Isomere durch Drehung nicht ineinander überführt werden können. Wir liefern ein Racemat, das sich zu gleichen Mengenanteilen aus diesen beiden Isomeren (S)-Propylenglykolmethyletheracetat und (R)- Propylenglykolmethyletheracetat zusammensetzt.

Propylenglykolmethyletheracetat (PMA) ist eine schwer flüchtige Flüssigkeit, die einen charakteristischen, esterartigen Geruch aufweist. Die farblose Verbindung besitzt hygroskopische Eigenschaften und ist leicht in Wasser löslich. In wässriger Lösung reagiert der Stoff sauer. In vielen organischen Lösungsmitteln ist Propylenglykolmethyletheracetat ebenfalls gut löslich. Propylenglykolmethyletheracetat ist sehr temperaturbeständig, gefriert erst bei -67 °C und siedet bei Temperaturen oberhalb von 145 °C.

Propylenglykolmethyletheracetat (PMA) ist bei bestimmungsgemäßer Lagerung chemisch stabil. Bei Kontakt mit der Umgebungsluft und insbesondere unter Lichteinwirkung bildet die Verbindung Peroxide. Es besteht Explosionsgefahr. Um diesen Prozess zu verhindern, kann der Stoff mit einem Inhibitor wie Butylhydroxytoluol versetzt werden. Mit starken Laugen und Säuren kommt es zu heftigen Reaktionen und einer starken Hitzeentwicklung. Im Kontakt mit Oxidationsmitteln reagiert die Verbindung unter Freisetzung reizender und gesundheitsschädlicher Gase. Bei der Lagerung und Verarbeitung des Stoffes ist zu beachten, dass Propylenglykolmethyletheracetat Behälter und Kunststoffteile aus Naturkautschuk, Nitrilkautschuk, Neoprenkautschuk und Butylkautschuk angreift.

Die Verbindung ist brennbar und leicht entzündlich. Zudem können ihre Dämpfe mit der Umgebungsluft leicht entzündliche und explosive Luft-Dampf-Gemische bilden. Da sie schwerer als Luft sind, können sich die Dämpfe unbemerkt am Boden ausbreiten und selbst durch entfernte Zündquellen entzündet werden. Von offenen Flammen, Schleif- und Schweißfunken, elektrostatischen Entladungen und heißen Oberflächen ist Propylenglykolmethyletheracetat daher weiträumig fernzuhalten. Beim Umgang mit der Verbindung ist auf den luftdichten Abschluss aller Behälter zu achten. Bei Erhitzung und Verbrennung zersetzt sich der Stoff in gefährliche Gase. Hierbei entstehen unter anderem Kohlenstoffdioxid und Kohlenstoffmonoxid.

Dämpfe und Aerosole von Propylenglykolmethyletheracetat (PMA) können auf die Haut, das Auge und die Atemwege reizend wirken. Nach direktem Kontakt mit der Flüssigkeit können vorübergehende Bindehautentzündungen und Trübungen der Hornhaut auftreten. Das Auge ist in diesem Fall gründlich mit Wasser auszuspülen und zeitnah ärztlich untersuchen zu lassen. Ein Verschlucken der Verbindung kann zu Reizungen der Schleimhäute und zu gastrointestinalen Beschwerden führen. Nach einer ausgiebigen Spülung des Mundes sollte zur Verdünnung des Stoffes Wasser nachgetrunken und anschließend eine ärztliche Untersuchung veranlasst werden. Die Resorption der Verbindung in den Stoffwechsel kann Störungen des zentralen Nervensystems, Atembeschwerden und Appetitlosigkeit auslösen.

Propylenglykolmethyletheracetat ist von den zuständigen Behörden als schwach wassergefährdend bewertet worden und kann Wasserorganismen schädigen. Die Verbindung darf nicht in das Erdreich, Gewässer oder das Abwasser gelangen. Ein Entweichen erheblicher Mengen in die Umwelt ist meldepflichtig. Als gefährlicher Stoff unterliegt Propylenglykolmethyletheracetat zudem Transportvorschriften.

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