Isobutanol

Isobutanol ist ein Stoff aus der Gruppe der Alkanole, der vor allem als Lösungsmittel dient. Die alkoholische Verbindung wird vorwiegend durch Verfahren der Hydroformulierung aus Propylen hergestellt.

Sie kann jedoch auch von Mikroorganismen aufgebaut und als regenerativer Treibstoff eingesetzt werden. In der Natur kommt Isobutanol in zahlreichen Pflanzen wie dem Lorbeer, der Myrte, der Schwarzen Johannisbeere, der Feige oder der Ananas vor.

Die Verbindung wird vor allem als Lösungsmittel und Verdünner für Zwischen- und Endprodukte der chemischen Industrie eingesetzt. Sie ist beispielsweise in synthetischen Harzen, Reinigungsmitteln, Beschichtungen, Lacken, Druckfarben und Kraftstoffen enthalten. Im Motorsport wird zudem der Einsatz von Isobutanol als Treibstoff erprobt. Manche Carbonsäureester der Verbindung dienen in der Kunststoffherstellung als Weichmacher.

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Die Lieferung erfolgt als Flüssigkeit in Straßentankzügen oder Tankcontainern, sowie in IBCs oder als Fassware.

CAS-Nr. 78-83-1
EINECS-Nr. 201-148-0
Summenformel: C4H10O

Synonyme: iso-Butanol, i-Butanol, Isobutylalkohol, Isopropylcarbinol, 2-Methyl-1-propanol, 2-Methylpropan-1-ol, 2-Methylpropanol, i-BuOH, IBA

Anwendungsbereiche: Lösungsmittel, Verdünner, Treibstoff
 

Strukturformel von Isobutanol (IBA)

Spezifikationen

Weitere Informationen

Isobutanol besteht aus vier Kohlenstoffatomen samt gebundenen Wasserstoffatomen, welche wie beim einfacheren Isobutan zu einem Stern mit drei Enden zusammengesetzt sind. Eines der äußeren Kohlenstoffatome verfügt über eine Hydroxygruppe, welche dem Isobutanol seine alkoholische Eigenschaft verleiht.

Die Verbindung ist aus denselben Bestandteilen aufgebaut wie ihre drei Isomere 1-Butanol, 2-Butanol und tert-Butanol, welche ebenfalls für die chemische Industrie von Bedeutung sind. Diese unterscheiden sich durch die Anordnung der alkoholischen Gruppe sowie der Kohlenstoffatome innerhalb des Moleküls und lassen sich teilweise mit denselben Verfahren herstellen.

Isobutanol ist eine farblose Flüssigkeit, die süßlich riecht und leichter ist als Wasser. Die Verbindung kann mit allen üblichen organischen Lösungsmitteln wie Aldehyden, Ketonen, Dieethylether und anderen Alkoholen beliebig gemischt werden. In Wasser ist Isobutanol hingegen nur mäßig löslich. Mit Wasser und vielen der organischen Lösungsmittel bildet es azeotrope Gemische, welche über einen gemeinsamen Siedepunkt verfügen und durch Destillation nicht mehr ohne Weiteres getrennt werden können.

Isobutanol ist sehr leicht brennbar und besitzt einen Flammpunkt, der nur leicht oberhalb normaler Raumtemperaturen liegt. Seine Dämpfe sind schwerer als Luft und können sich unbemerkt am Boden ausbreiten. Dabei bilden sie mit der Umgebungsluft leicht entzündliche und explosionsfähige Gemische. Von heißen Oberflächen, offenen Flammen, Funken, elektrostatischen Aufladungen und anderen Zündquellen ist Isobutanol daher unbedingt fernzuhalten. Beim Verbrennen und Zersetzen der Verbindung entstehen gefährliche Gase wie Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid. An die Lagerung von Isobutanol bestehen besondere Anforderungen des Brandschutzes.

Isobutanol kann verschiedene typische Reaktionen organischer Verbindungen eingehen. Hierzu zählen die Dehydrierung zu einem Aldehyd, die Oxidation zu einer Carbonsäure, die Veresterung zu einem Ester sowie die Bildung eines Alkens durch Eliminierung von Wasser. Isobutanol reagiert mit starken Oxidationsmitteln, Säurechloriden und Säureanhydriden unter heftiger Wärmeentwicklung. Im Kontakt mit Alkalimetallen und Erdalkalimetallen sowie bei Erhitzung auch mit Aluminium bildet die Verbindung gefährliche Dämpfe und Gase wie explosionsfähigen Wasserstoff. Isobutanol greift einige Kunststoffe sowie Aluminium an.

Hautkontakt sowie das Verschlucken und Einatmen von Isobutanol können die Gesundheit schädigen. Die Verbindung löst Hautreizungen und schwere Augenschäden bis zum Verlust der Sehfähigkeit aus. Haut und Auge sind nach Kontakt sofort ausgiebig mit Wasser auszuspülen.

Isobutanol reizt die Atemwege und kann Irritationen der Nasen- und Rachenschleimhaut, Reizhusten sowie Atemnot auslösen. Das Einatmen kann zudem Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit, Bewusstlosigkeit und Konzentrationsstörungen hervorrufen. Bei Einnahme von Isubutanol sind Reizungen des Magen-Darm-Traktes sowie Organschäden an Niere und Leber möglich. Bei versehentlichem Verschlucken ist der Mund mit Wasser auszuspülen und reichlich Wasser nachzutrinken.

Isobutanol gilt als schwach wassergefährdend und sollte nicht in die Umwelt gelangen.

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