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Christoph Meister
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Glycerin

Glycerin ist ein Stoff aus der Gruppe der dreiwertigen Alkohole, der in der Industrie, der Lebensmittelherstellung und der Medizin vielfältige Verwendung findet. In der gebundenen Form eines Fettsäureesters ist Glycerin in natürlichen Fetten und Ölen enthalten. Aus diesen kann der Stoff mittels verschiedener technischer Verfahren der Hydrolyse, der Verseifung oder der Umesterung hergestellt werden. Mittlerweile werden große Mengen Glycerin als Nebenprodukt gewonnen, wenn pflanzliche Öle zur Produktion von Biodiesel mit Methanol umgeestert werden. Neben der Gewinnung aus biologischen Rohstoffen ist es möglich, die Verbindung auf Grundlage petrochemischer Ausgangsstoffe wie Propen herzustellen.

Glycerin kommt in unterschiedlichsten Anwendungsfeldern zum Einsatz. So kann es den Gefrierpunkt von Wasser herabsetzen und wird unter anderem im Automobilbereich als Frostschutzmittel verwendet. Daneben wird Glycerin technisch als Bestandteil von Nebelfluiden, als Weichmacher und als Schmierstoff genutzt. In der Lebensmittel- und Genussmittelindustrie dient es aufgrund seiner hygroskopischen Eigenschaft als Feuchthaltemittel für Produkte wie Rauchwaren oder Kaugummi. Darüber hinaus wird die Verbindung als Süßungsmittel eingesetzt. Als feuchtigkeitsspendender Zusatz ist Glycerin auch in Aquarellfarben, Schuhcremes und Kosmetikartikeln enthalten. Die Medizin nutzt den Stoff als Abführmittel, als Arzneistoff und in diagnostischen Verfahren sowie zur Behandlung von Hautverletzungen und Brandwunden. In der chemischen Industrie ist Glycerin ein Zwischenprodukt für die Herstellung von Nitroglycerin.

Bei PENPET können Sie unkompliziert und nachhaltig die benötigte Menge Glycerin bestellen. Für ein individuelles Angebot freuen wir uns auf Ihre Anfrage. Die Lieferung erfolgt als Flüssigkeit in ISO-Tankcontainern, in IBCs  mit verschiedenen Füllgewichten sowie in Fässern je 250 kg.

CAS-Nr. 56-81-5
EINECS-Nr. 200-289-5
Summenformel: C3H8O3

Synonyme: Glycerol, Glyzerin, Glycerinum, 1,2,3-Propantriol, Propan-1,2,3-triol, Propantriol, 1,2,3-Trihydroxypropan, 1,2,3-Trioxypropan, Ölsüß, E422

Anwendungsbereiche: Einsatz als Frostschutzmittel, Feuchthaltemittel, Nebelfluid, Schmierstoff, Lösungsmittel, Weichmacher und Arzneistoff, Ausgangsstoff für die Herstellung von Nitroglycerin

Strukturformel von Glycerin

Spezifikationen

Weitere Informationen

Bei Glycerin handelt es sich um den einfachsten dreiwertigen Alkohol. Die Verbindung besteht aus einer Propanstruktur mit drei Kohlenstoffatomen, welche jeweils über eine Bindung zu einer Hydroxygruppe verfügen. Damit weist Glycerin eine hohe elektrische Polarität und stark hygroskopische Eigenschaften auf.

Der Name Glycerin ist insofern irreführend, als der Stoff nicht zu den Aminen oder Alkinen gehört, sondern eine alkoholische Verbindung darstellt. Die unter diesem Gesichtspunkt passendere Bezeichnung Glycerol hat sich jedoch nicht im selben Maße durchgesetzt.

Glycerin liegt unter normalen Bedingungen als farblose bis gelblich-bräunliche, leicht zähflüssige Flüssigkeit ohne Eigengeruch vor. Die Verbindung schmeckt angenehm süßlich. Glycerin ist mit Ethanol und Wasser vollständig mischbar. In vielen organischen Lösungsmitteln wie Benzol, Benzin, Chloroform und Petrolether ist es hingegen nicht löslich.

Aufgrund seiner stark hygroskopischen Eigenschaft kann Glycerin in wässriger Lösung die Bindungsbestrebungen zwischen den Wassermolekülen abschwächen und damit den Gefrierpunkt des Wassers im Gemisch erheblich absenken. Beim Erhitzen geht Glycerin allmählich in weiße Dämpfe über. Die thermische Zersetzung des Stoffes führt zur Freisetzung gesundheitsschädlicher Verbindungen wie Acrolein und Kohlenstoffmonoxid.

Glycerin lässt sich sowohl in reiner Form als auch in Mischungen mit Wasser, Propylenglykol und Ethanol stabil lagern. Bei niedrigen Temperaturen kann die Verbindung jedoch in kristalline Strukturen übergehen, welche erst bei einer erneuten Erwärmung auf 20 °C wieder flüssig werden.

Glycerin ist brennbar, allerdings nur schwer entzündlich. Bei erhöhten Temperaturen bilden die Dämpfe der Verbindung allerdings entzündliche und explosive Gemische mit der Umgebungsluft. Aufgrund ihrer höheren Dichte sind diese Dämpfe schwerer als Luft. Sie können sich daher unbemerkt ausbreiten und am Boden sammeln.

Glycerin reagiert aufgrund seiner drei Hydroxygruppen heftig mit starken Oxidationsmitteln. Beispielweise zersetzt es sich mit kristallinem Kaliumpermanganat selbstentzündlich zu Wasser und Kohlenstoffdioxid. Auch bei Kontakt mit Chromtrioxid, Kaliumchlorat sowie anorganischen Säuren wie Schwefelsäure, Salpetersäure und Perchlorsäure besteht Explosionsgefahr.

Glycerin gilt als ungiftig und stellt nach der GHS-Einstufung keinen gefährlichen Stoff dar. Das Verschlucken größerer Mengen der Verbindung kann jedoch zu gastrointestinalen Störungen sowie Durstgefühl, Kopfschmerzen und Benommenheit führen. Bei direktem Kontakt mit der Haut und dem Auge kann die Verbindung schmerzhafte Reizungen und brennende Empfindungen auslösen. In diesem Falle ist eine ausführliche Spülung mit Wasser geboten.

Glycerin ist als schwach wassergefährdende Verbindung eingestuft. Ein Eintrag des Stoffes in den Boden, Oberflächengewässer sowie die Kanalisation ist zu vermeiden.

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