Calcium Formiat

Calcium Formiat ist ein Salz, dessen Moleküle aus den zweifach positiv geladenen Ionen des Calciums sowie jeweils zwei negativ geladenen Formiat-Ionen aufgebaut sind. Diese stellen den sauren Rest der Ameisensäure nach Abspaltung des Wasserstoffprotons aus deren Carboxylgruppe dar. Die Kristalle des Calciumsalzes der Ameisensäure sind rhombisch aufgebaut und wasserfrei. Bei Kontakt mit Wasser dissoziiert das Salz zu einer wässrigen Lösung seiner Ionen.

Bei trockener Lagerung liegt Calcium Formiat als farbloser bis gelblich-weißer, kristalliner Feststoff vor. Die Verbindung weist einen schwachen Geruch auf, der an Karamell erinnert. Das Salz schmilzt selbst bei einer starken Erhitzung nicht, sondern zersetzt sich bei Temperaturen oberhalb von 380 °C. Die Verbindung ist in Wasser leicht löslich. In Ethanol ist Calcium Formiat praktisch unlöslich.

Calcium Formiat ist ein chemisch stabiles Salz. Bei Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit gehen die Kristalle in eine wässrige Lösung über. Zur Verhinderung gefährlicher Reaktionen ist der Stoff von starken Säuren und Oxidationsmitteln fernzuhalten.

In reiner Form ist Calcium Formiat nicht brennbar. Durch die Aufwirbelung feiner Partikel können sich allerdings entzündliche und explosionsgefährliche Staub-Luft-Gemische mit der Umgebungsluft bilden. Bei der Verarbeitung offener Gebinde des Stoffes ist daher auf einen ausreichenden Abstand zu Zündquellen wie heißen Oberflächen, elektrischen Entladungen, mechanisch erzeugten Funken und offenen Flammen zu achten. Durch die thermische Zersetzung von Calcium Formiat entstehen beißende und gesundheitsschädliche Gase. Unter anderem werden Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid und Calciumoxidrauch freigesetzt.

Calcium Formiat stellt nach der GHS-Einstufung einen ätzenden Gefahrstoff dar. Auf der Haut löst die Verbindung in der Regel nur leichte Reizungen, Rötungen und Schwellungen aus. Betroffene Körperstellen können unter fließendem Wasser gespült und von Rückständen des Salzes gereinigt werden. Bei einem direkten Kontakt des Salzes oder der wässrigen Lösung mit dem Auge können dagegen schwere Reizungen und Verätzungen auftreten, welche die Sehfähigkeit beeinträchtigen. Das Auge sollte umgehend und gründlich mit fließendem Wasser ausgespült werden. Anschließend ist eine augenärztliche Behandlung zu veranlassen.

Bei einem Einatmen von Partikeln des Stoffes sind Irritationen der Atemwege zu erwarten. Das Verschlucken von Calcium Formiat kann zu gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Bei einer Resorption der Verbindung in den Stoffwechsel können Störungen des zentralen Nervensystems wie Schläfrigkeit, Schwächeempfinden, Kopfschmerzen und Bewusstlosigkeit sowie Atembeschwerden auftreten. Nach einer Spülung des Mundes ist zur Verdünnung der eingenommenen Substanz Wasser nachzutrinken. Anschließend sollte eine ärztliche Untersuchung möglicher Vergiftungserscheinungen erfolgen.

Calcium Formiat gilt als schwach wassergefährdend. Zum Schutz von Wasserorganismen ist ein Eindringen der Verbindung in den Boden, in Gewässer oder in das Abwasser zu vermeiden. Bei einem Entweichen erheblicher Mengen in die Umwelt sind die örtlichen Behörden zu informieren. Calcium Formiat ist keinen besonderen Transportvorschriften unterstellt.